Der NABU-Herne hat seine Wartung und Reinigung der Nistkästen in den bekannten Arealen dank Claudia Rottmann und Jürgen Pahl abgeschlossen.
Die von den Menschen geschaffene Nisthilfe, die klassische Form des Artenschutzes, dient der Brutaufzucht sowie als Unterschlupf in sehr kalten Nächten. Vom NABU Herne wurden im vergangenen Jahr einige neue zusätzliche Nistkästen aufgehangen, die durchweg von den Vögeln gut angenommen wurden. Doch auch beschädigte Kästen wurden aufgefunden, bei denen z.B. die Vorderfront zerstört war oder aber durch den Specht eine zusätzliche Öffnung an der Unterseite der Nisthöhle geschaffen wurde.
Eine traurige Bilanz ist, dass sich Diebstähle nicht vermeiden lassen. Eine Reihe an Nistkästen aus dem Bestand des NABU Herne befinden sich nicht mehr an den Orten, an denen sie angebracht wurden.
Die weit verbreitesten Nistkästen sind die für Höhlen- und Nischenbrüter. Auch wir vom NABU Herne haben verschiedene Arten an Unterkünften angebracht.
Hier sei zunächst die Halbhöhle genannt, in der z.B. Rotkelchen, Grauschnäpper oder Zaunkönig ihren Nistplatz einrichten.
In speziellen Nistkästen brütet der Baumläufer. Die rechteckigen Schlitze am oberen Rand der Rückwand ermöglicht es dem Klettervogel, direkt in den künstlichen Nistplatz hineinzulaufen, um sich einzuquartieren.
Weitere Nisthilfen sind Ein-, Zwei- oder Dreilochnistkästen mit zusätzlichem Marder- bzw. Eichhörnchenschutz, in denen meist verschiedene Meisenarten oder auch der Kleiber brüten.
Größere Nistkästen benötigen Eulen und verschiedene Kauzarten. Das Einflugloch ist entsprechend groß, so dass diese Vögel problemlos einfliegen können. Nicht selten kommt es jedoch vor, dass auch der Kleiber sich eine geräumigere Behausung dieser Art sucht und auf die bekannte Weise seinen Bedürfnissen anpasst und das Einflugloch zumauert.
Zum Bestand des NABU-Herne gehören natürlich auch einige Fledermaushöhlen, die den Tieren als Brut- oder Ruhemöglichkeit dienen. Zusätzliche Quartiere in Form dieser Fledermaushöhlen sind sinnvoll, da Fledermäuse immer weniger Unterschlüpfe und Nistmöglichkeiten in Häusern und Gärten finden
Text und Bilder: Claudia Rottmann
Die Frage danach, welche Philosophie bei der Nistkastenreinigung vertreten wird – ob im Spätsommer oder nach dem Winter – hat der NABU Herne für sich entschieden. Die Nistkästen an verschiedenen Plätzen werden nach dem Winter und kurz vor der nächsten Brutzeit gereinigt. Hierbei ist der geeignete Zeitpunkt abzupassen, um einige früh brütende Vögel nicht bei dem Brutgeschäft zu stören.
Die Nistkästen dienen als Unterschlupf tagsüber, als Schlafplatz, als Kinderstube aber auch als Überwinterungsplatz. Sicherlich ist es meist bequemer, sich „ins gemachte Nest“ zu setzen, doch die Reinigung der Nistkästen verhindert, dass Parasiten wie Milben, Flöhe und Zecken die nächste Brut übermäßig befallen.
Spannend bei der Reinigung ist oftmals, was man so in den Nistkästen vorfindet. Daher ist es ratsam, vor der Reinigung kurz vorsichtig anzuklopfen. Nicht selten, so auch bei unserer Reinigung, kamen uns bereits Nachmieter wie Meisen entgegen, die sich schon mal ihre neue „Wohnung“ angesehen haben. Doch auch alte Gelege aus dem Vorjahr waren zu entfernen. In dem Nistmaterial wurde neben organischen Bestandteilen nicht selten Wollreste gefunden.
Etwas mehr Kraftaufwand bedarf es, wenn Kleiber ihr handwerkliches Geschick zeigen: nicht nur das Einflugloch der Nistkästen wird mit Lehmkügelchen „zugeklebt“, sondern auch die Vorderfront zum Öffnen des Nistkastens.
Die Nistkästen werden von den Höhlenbrütern gut angenommen. Ein Grund dafür, dass es weniger geeignete Nistmöglichkeiten wie z.B. alten Baumbestand mit natürlichen Höhlen in den Siedlungen gibt.
Die Brutzeit steht unmittelbar bevor. Demzufolge sind nun zum Winterende die Nistkästen zu reinigen, sofern im Spätsommer die Reinigung verpasst bzw. nicht durchgeführt wurde. Doch auch zusätzliche Nistkästen können angebracht werden; vielleicht sogar in Marke „Eigenbau“.
Spannend hierbei, dass einige Vogelarten früher als andere mit dem Brüten beginnen.
Zu berücksichtigen ist bei der Nistkastenreinigung zum Winterende, dass die „Behausungen“ durch neue Bewohner genutzt wurden; z.B. nutzen Spatzen, Meisen und auch Zaunkönige „das Dach über dem Kopf“ in kalten Nächten. So mancher Nistkasten ist auch schon Eichhörnchen und Siebenschläfern zum Opfer gefallen – diese sollte man natürlich nicht stören.
Zur Reinigung sind keine chemischen Reinigungs- oder Desinfektionsmittel zu verwenden. Völlig ausreichend ist es, die Kästen mit klarem Wasser auszuspülen und/oder auszufegen. Das Kasteninnere sollte im Anschluss austrocknen können. Die Nistkästen sind nummeriert, um eine Übersicht über Standort und Beschaffenheit zu haben. Einige der Nistkästen sind bei der bevorstehenden Aktion neu zu kennzeichnen. Der zeitliche Aufwand für die Reinigung eines Gebietes beträgt ca. 2 bis 3 Stunden.
Der NABU Herne ist aktiv bei der Nistkästenreinigung in folgenden Gebieten:
Südfriedhof Wiescherstraße, Herne
Waldfriedhof Ewaldstraße, Herten
Holthauser Friedhof, Friedhofstraße Herne
NSG Langeloh, Herne
Schlosspark Strünkede, Herne
Gysenbergpark, Herne
Volkspark Sodingen
Sollten Sie Interesse daran haben und nicht ängstlich sein, eine Leiter hinaufzusteigen, melden Sie sich bitte bis zum 19.02.2013 per eMail an info@nabu-herne.de.