Die Blindschleiche -

sieht aus wie eine Schlange, ist aber keine!

Die Westliche Blindschleiche (Anguis fragilis) ist ein Vertreter der Schleichen (Familie Anguidae). Sie ist nicht wie eine Schlange taub, aber die Ohröffnung ist von Schuppen bedeckt und nicht sichtbar, fällt also als Bestimmungsmerkmal aus. Auch, dass sie ein bewegliches Augenlid hat, sieht man im Gelände nicht so ohne Weiteres. Viele Exemplare haben aber einen "Stummelschwanz", denn wie Eidechsen können sie ihren Schwanz abwerfen, und da er nicht nachwächst, sieht man sehr viele Blindschleichen mit einem rundlichen Körperende. Sie bewegen sich im Gegensatz zu Schlangen recht behäbig vorwärts.

 

Die Bestimmung einer Blindschleiche ist recht einfach, weil es kein ähnliches Tier bei uns gibt. Sie sieht - wie oben ausgeführt - auf dem ersten Blick wie eine Schlange aus. Die Tiere können bis um die 50 cm groß werden, sind bei uns aber meist nicht größer als 40 cm. Das "Blind" in ihrem Namen weist wohl nicht auf ihre nicht besonders gute Sehkraft hin, sondern kommt eher von "blenden", denn die Haut schimmert metallisch, die Schuppen sind sehr glatt. Die Färbung ist kupferfarbend oder silbrig.

 

Junge Blindschleichen haben auf dem Rücken eine dunkle Linie. Ihr Körper ist im Querschnitt rund. Ihre Flanken sind - scharf abgegrenzt - sehr dunkel. Im Alter verschwindet diese kontrastreiche Zeichnung.

Junge Blindschleiche (Anguis fragilis) mit dunklem Längsstreifen - Foto Ulrike Wizisk

Älteres, ca. 40 cm langes Exemplar ohne kontrastreiche Zeichnung - Foto Ulrike Wizisk

Der Kopf einer Blindschleiche ist relativ klein. Man beachte die gespaltene Zunge

- Foto Norbert Kilimann

Blindschleichen nutzen viele Biotope als Lebensraum, solange er nicht alzu trocken ist. Sie gilt sogar als Kulturfolger. Bei uns trifft man sie am häufigsten in Laubwäldern an - vor allem nach Regenschauern sind sie recht aktiv und nicht selten auf den Wegen zu sehen. Zum Aufwärmen ("Sonnenbaden") nutzen sie gerne Baumstümpfe oder anderes Totholz. Den Winter verbringen die Blindschleichen oft zu mehreren in unterirdischen Verstecken, die sie teilweise selbst "bohren".

 

Die Tiere sind tagaktiv und jagen nach allerlei Kleingetier. Die Paarungszeit ist Ende April bis Juni. Beim Balzspiel umschlingen sich die Tiere und beißen sich. Die eigentliche Paarung kann bis zu mehreren Stunden dauern. Im Juli/August "gebären" die Weibchen die Jungen, d.h. sie sondern Eier ab, die sogleich platzen (ovovivipar).

Bildergalerie Blindschleiche

Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden, dann mehr Infos

Wer möchte aktiv Naturschutz betreiben in Herne, z.B. bei der Pflege der Streuobstwiesen mithelfen? Bitte melden bei

vorsitzender@nabu-herne.de

Wir freuen uns auf Sie!

Haben Sie Fragen rund um Vögel, andere Tiere, Pflanzen oder sonstige Themen im Natur- und Umweltschutz?

NABU-Naturtelefon

des Bundesverbandes

030-284984-6000
Montag bis Freitag: 9 bis 16 Uhr

oder über das

Kontaktformular

Machen Sie uns stark

Online spenden