Der Grasfrosch - der erste im Jahr

Der Grasfrosch (Rana temporaria) ist braun gefärbt, selterner auch etwas rötlich oder gelblich. Zur Paarungszeit schimmern die Männchen vor allem an der Kehle oft ganz leicht stahlblau. Oft sind die Tiere mehr oder weniger dunkel gefleckt, die Hinterbeine sind quergesteift. Die Schnauze ist rundlich/stumpf. Die Pupille ist oval waagerecht.

Die Grasfosche sind mit rund 10 cm Größe recht klein und "schlank". Es sind "typische Frösche" mit glatter Haut und kräftigen Hinterbeinen zum Springen. Die "Arme" der Männchen sind sehr kräftig, denn damit müssen sie bei der Paarung die Weibchen festhalten.

Es gibt in Deutschland weitere sehr ähnlich aussehende "Braunfrösche", die aber in Herne nicht vorkommen. Hilfe zur Unterscheidung dieser Arten gibt es hier:

Braunfroschbestimmungshilfe des AK Amphibien & Reptilien NRW

Grasfrosch (Rana temporaria) - Auf dem Foto ist die dreieckige dunkelbraune Zeichnung an der Schläfe gut zu erkennen, darin das Trommelfell. Auch sieht man deutlich die rundlche "stumpfe" Schnauze. Dieses ist ein nur wenig geflecktes Exemplar. Es handelt sich um ein Männchen, erkennbar an den kräftigen Armen und dem verdickten schwarzen Daumen (Brunftschwiele) - Foto Norbert Kilimann

Der Grasfrosch ist stellt an seinen Lebensraum recht wenig Ansprüche, wenn nur ein passendes Laichgewässer zur Verfügung steht. Zur Eiablage (Laichen) benötigt er  vegetationsreiche flache, kleine Gewässer oder entsprechende Bereiche am Ufer größerer Teiche. Dort kann es zu Massenansammlungen kommen und die Laichballen können mehrere Quadratmeter bedecken. Solche Verhältnisse gibt es aber in Herne nicht (mehr) in Ermangelung geeigneter Biotope. So ist die Population der Grasfrösche relativ klein.

Die Paarungszeit beginnt bei den Grasfröschen sehr früh im Jahr. Schon Mitte März, bei warmen Temperaturen manchmal sogar noch deutlich früher, wandern die Männchen zu den Laichgewässern und beginnen mit ihren knurrenden Paarungsrüfen um die etwas später eintreffenden Weibchen zu werben. Grasfrösche haben keine ausstüpbaren Schallblasen, sie liegen innen und die Tiere blähen ihre Kehle zum Rufen nur etwas auf.

Amphibienrufe kann man im Internet auf vielen Seiten finden:

Sehr übersichtlich ist es bei Karch (Schweizer Amphibienseite)

Grasfrosch (Rana temporaria) - Nur selten bläht ein Grasfrosch beim Rufen seine Kehle so stark auf. Man erkennt, dass es zwei innenliegende Schallblasen gibt. Dieses Mänchen hat sich zu Paarungszeit im Kehlbereich stahlblau umgefärbt. Es sitzt innerhalb von Laichballen. 

- Foto Ulrike Wizisk

Wird ein Weibchen gesichtet, stürzen sich meist geich mehrere Männchen darauf und es entsteht ein wildes Getümmel, wobei oft die Männchen sich auch gegenseitig umklammern. Irgendann bekommt ein Männchen aber eine Partnerin zu fassen und hält sie mit seinen kräftigen Armen fest. Die Eier treten nun aus der Kloake des Weibchens aus und das Männchen stößt den Samen aus. Die Befruchtung findet frei im Wasser statt.

Die schwarzen Eier sind nur wenige Millimeter groß und von einer bist 10 Millimeter dicken, glasklaren Gallertschicht umhüllt. Sie treiben als Laichballen oder -fladen an der Wasseroberfläche. Die Gallertschicht wirkt wie ein Brennglas, was die Eier wärmt. So entwicklen sich die oben liegenden Embryos schneller. Sollten diese aber bei Kälteeinbrüchen im Frühjahr erfrieren, schützen sie die Eier im unteren Bereich der Ballen.

Grasfrosch (Rana temporaria) - "Getümmel" im Laichgewässer - Foto Ulrike Wizisk

Grasfrosch (Rana temporaria) - Männchen (rufend) umklammert Weibchen inmitten von Laichklumpen - Foto Ulrike Wizisk

Grasfrosch (Rana temporaria) - Gut zu erkennen ist hier der an der Oberfläche schwimmende Laich. - Foto Ulrike Wizisk

Die Paarungszeit dauert nur wenige Tage, dann wird es im Gewässer wieder still. Die Frösche wandern wieder ab und halten sich den Rest des Jahres an Land auf. Sie ernähren sich von kleinen Schnecken, Würmern und Gliedertieren. Sinken die Temperaturen Herbst, suchen sie Verstecke auf, z.B. Hohlräume unter Baumwurzeln, Mauerspalten. Auch ein Komposthaufen wird gerne als Winterquartier angenommen. Sie fallen dann in eine Winterstarre. Einige Frösche wandern im Herbst wieder zu den Gewässern und überwintern dort.

 

Aus den Eiern schlüpfen bei gutem Wetter schon nach Tagen die Kaulquappen, oft dauert es aber länger, manchmal bis zu vier Wochen. Nach zwei bis drei Monaten setzt die Metamorphose ein und die Jungfrösche verlassen das Gewässer.

 

Wegen seine Toleranz gegenüber kalten Temperaturen - selbst im Schnee hat man sie schon beobachten können - ist der Grasfrosch in den kühleren Regionen Europas verbreitet. Man findet ihn auch im Hochgebirge und bis in den Norden Skandinaviens.

Amphibienrufe kann man im Internet auf vielen Seiten finden:

Sehr übersichtlich ist es bei Karch (Schweizer Amphibienseite)

Bildergalerie Grasfrosch

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