Mit seiner auffälligen Warnfarbe ist der Feuersalamander sicherlich eine der attraktivsten heimischen Amphibenarten. - Foto Enrico Bollin
Erwachsene mitteleuropäische Feuersalamander (Salamandra salamandra) können bis 23 cm groß werden. Ihre Haut ist glatt und tiefschwarz mit einer kräftigen gelben Zeichnung. Seltener treten auch orangefarbene oder rote Exemplare auf. Die auffällige Färbung der Tiere ist eine Warnfarbe, die Fressfeinden signalisieren sollen, dass sie nicht "schmecken". Nach dem Verzehr eines Salamanders wird ein Beutegreifer, wie z.B. ein unerfahrener junger Fuchs, nicht noch einmal zulangen, wenn er die Farbe sieht.
Rote Farbvariante des Feuersalamanders. - Foto Norbert Kilimann
Die Haut sondert ein Sekret ab, das beim Menschen manchmal ein leichtes Brennen, seltener andere allergische Reaktionen auslöst. Eigentlich ist seine Funktion die Hemmung des Bakterien- und Pilzwachstums auf der Hautoberfläche. Leider ist es gegen den aus Asien eingeschleppten Pilz Batrachochytrium salamandrivorans ("Salamanderfresser") unwirksam. Der Befall mit diesem Schädling endet für den Salamander in der Regel tötlich. Ganze Populationen in Europa sind dadurch bedroht oder schon erloschen. Deshalb sollte man heutzutage auf keinen Fall Feuersalamander anfassen, um die Ausbreitung des gefährlichen Pilzes nicht zu fördern!!!! Am besten sollte man Feuersalamander-Habitate gar nicht mehr betreten, zumindest auf den Wegen bleiben und die Hunde an der kurzen Leine führen.
Aufgrund der Bedrohung durch den Salamanderfresser führt der NABU Herne zurzeit keine Salamanderexkursionen durch.
Mehr zum Thema Salamanderfresser:
auf der Seite des NABU (Bundesverband)
NABU-Herne im Einsatz für die Feuersalamander: hier klicken (Beitrag vom 13.10.2024)
Vor der Pilzausbreitung war der Feuersalamander in weiten Regionen Mittel- und Südeuropas keine seltene Art. Sein Habitat sind Laub- und Mischwälder, wo er sich am feuchten Boden zwischen Laub, Moos und Krautvegetation aufhält. Für seine Larven sind möglichst fischfreie, kleine Bachläufe ideal. Deshalb liegt sein Verbreitungsschwerpunkt sind die Mittelgebirgsregionen, wo solche Bedingungen häufig vorkommen.
Feuersalamander in typischem Waldhabitat mit Bachlauf - Foto Norbert Kilimann
Erwachsene Feuersalamander sind vornehmlich nachtaktiv und verbringen den Tag in Verstecken, z.B. unter Steinen, sind aber bei regnerischem Wetter auch tagsüber zu
sehen. Sie jagen nach Kleintieren aller Art. Ende Oktober begeben sich die Tiere in Winterquartiere - unter Baumstümpfen, in Felsspalten, auch in Brunnen oder Bergwerkstollen.
Die Fortpflanzungszeit ist beginn im April/Mai. Die Paarung findet an Land statt, das Weibchen nimmt dabei ein Samenpaket des Männchens durch die
Kloake auf. In acht bis zehn Monaten reifen innerhalb des Weibchen Embryonen heran: Feuersalamander sind lebendgebärend. Die Weibchen wandern zur Geburt - normalerweise nachts -
zu einem passenden Gewässer, halten den Hinterleib ins Wasser und setzen die Larven ab. Diese sind schon recht weit entwickelt und haben von Anfang an vier Beine. Sie ernähren sich von
Kleinlebewesen. Die Metamorphose vollzieht sich erst nach einigen Monaten. Die Jungsalamander werden erst nach 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif. Beim Wachstum häuten sich die Tiere
mehrmals.
Larve eines Feuersalamanders - Foto Regina Liebel
Bildergalerie Feuersalamander
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