Die Erdkröte - nicht schön, aber erfolgreich

Erdkröte (Bufo Bufo) - Foto Regina Liebel 

Mit ihrem warzigen, plumpen Körper sind die Erdköten (Bufo bufo) genau das, was man sich unter einer Kröte vorstellt, und so mussten sie in der Vergangenheit für allerlei Hexenwerk hinhalten.

 

Sie sind hinsichtlich ihres Lebensraums wenig wählerisch, wenn er nur nicht allzu trocken ist und ein Laichgewässer zur Verfügung steht. Außerhalb der Paarungszeit findet man sie genauso am Waldboden wie auch in offenen Landschaften, in der "freien Natur" genauso wie in den Gärten der Städte. Es ist der häufigste und am weitesten verbreitete Froschlurch Europas und auch in kalten Regionen im Norden und im höheren Bergland zu finden.

 

Erdkröten können nur wenig springen und bewegen sich normalerweise schreitend fort und wirken alles in allem nicht besonders agil. Ihre Nahrung sind Kleintiere, wobei sie meist abwarten bis ihre Beute ihnen sozusagen vor das Maul läuft. KIeine Lebewesen fangen sie mit ihrer herausschnellenden Zunge, für größere müssen sie mit dem ganzen Körper zustoßen und packen mit dem Maul zu. Sie sind vornehmlich nachts aktiv, man sieht sich aber häufig auch am Tage.

 

Beginnt die Paarungszeit, dann werden die Erdkröten lebendiger und wirken gar nicht mehr behäbig. Sie streben dann in Massen zu den Laichgewässern, wobei die Männchen sich schon auf dem Weg dorthin auf die Weibchen stürzen, die oft von mehreren Mänchen gleichzeitig umklammert werden. Die Weibchen müssen dann ihre liebestollen Freier mitschlepppen. Das erklärt auch, dass weibliche Erdkröten mit 15 cm deutlich größer als die männlichen (9 cm).

Erdkrötenpaar auf dem Weg zum Teich - Foto Enrico Bollin

Die weiblichen Erdkröten sind oft rötlich gefärbt, die männlichen eher grau. - Foto Enrico Bollin

Aufgrund ihrer relativ langsamen Fortbewegung sind die Erdkröten auf ihrer Wanderung zu den Laichgewässern im höchsten Maße durch den Straßenverkehr gefährdet. - Foto Norbert Kilimann

Als Laichgewässer werden nicht zu kleine Teiche und Seen bevorzugt. Da die Eier von Fischen verschmäht werden, nehmen Erdkröten auch Angelteiche als Lebensraum an.

 

Lautäußerungen gibt es bei den Erdkröten wenig, ein Balzkonzert findet nicht statt. Oft hört man kurze Befreiungsrufe (ük - ük - ük), damit signalisieren Männchen, die versehentlich von Geschlechtsgenossen umklammert wurden, dass sie die falschen sind.

Amphibienrufe kann man im Internet auf vielen Seiten finden:

Sehr übersichtlich ist es bei Karch (Schweizer Amphibienseite)

Wenn sich im Wasser ein ganzer Knubbel aus Männchen um ein Weibchen bildet, dann kann es durchaus passieren, dass das Weibchen nicht mehr zum Atmen auftauchen kann und ertrinkt - Foto Regina Liebel

Bei der eigentlichen Paarung stößt das Weibchen die Eier in langen Gallert-Schnüren aus, gleichzeitig gibt das Männchen den Samen frei und die Befruchtung findet außerhalb des Körpers statt. Dabei schwimmt das Paar herum und wickelt die Laichschnüre um Wasserpflanzen.

Laichschnüre der Erdkröte - Foto Regina Liebel

Kaulquappen der Erdkröte - Foto Regina Liebel

Normalerweise entwickeln sich aus den Eiern schon nach wenigen Tagen die Larven. Da in Teichen und Seen viele Fressfreinde lauern, wie z.B. Libellenlarven und Gelbrandkäfer, produzieren die Erdkröten große Mengen von Eiern und manchmal bedecken dann ganze "Wolken" von schwarzen Kaulquappen die flachen Uferbereiche der Gewässer. Nach etwa drei Monaten ist ihre Metamorphose abgeschlossen und die winzigen, nur um die 10 mm messenden Krötchen gehen an Land - oft nach einem Regenschauer zu Hunderten gleichzeitig ("Krötenregen"). In der Regek werden sie nach 3 Jahren geschlechtsreif.

Bildergalerie Erdkröte

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