Feuersalamander in Herne
Fotoexkursion mit besten Möglichkeiten für anspruchsvolle Fotos
Termin: 31. Juli 2011
Beginn: 14:00 Uhr
Treffpunkt: Kray (Straßenname), in Herne Parkplätze Wendehammer,
Verantwortlich: NABU Herne, Norbert Kilimann (2323-43020)
NABU-Mitglieder Kostenlos Bitte Mitgliedsausweiß mitbringen
Nichtmietglieder Erwachsene 4 Euro Kinder 2Euro Max.30 Teilnehmer
Anmeldung beim NABU-Herne
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Nationalpark Eifel
Eine Bustour am 24.07.2011 in den Nationalpark Eifel mit Schiffstour auf dem Obersee.
Anmeldung über die Regionalstelle Ruhrgebiet (0201) 1 80 77 79 oder per E-Mail: touren@nabu-ruhrgebiet.de erforderlich.
Ein Teilnehmerbetrag von 84;- € (für NABU-Mitglieder 79,- €) ist im Vorfeld zu entrichten.
Im Preis enthalten: Busfahrt, fachkundige Leitung (u.a. Nationalpark-Ranger), Eintrittsgelder, Schifffahrt mit Kaffee u. Kuchen.
Treffpunkte: Hbf Dortmund (06:30h), Bahnhof Herne(07:00h), Hbf Oberhausen(07:00h)
Es regnet wie aus Eimern! Das soll also der perfekte Tag für die erste Bustour des NABU Ruhrgebiets sein? Nur 13°C im Juli, so war das nicht geplant! Nun, alle Teilnehmer stehen trotzdem pünktlich an den drei Zustiegsorten und sind gut ausgerüstet mit warmen Jacken und Regencapes.
Nachdem der Reiseleiter Norbert Kilimann alle herzlich begrüßt hat, ist die Stimmung im Bus gut. Frau Zimpel vom NABU Ruhrgebiet überreicht allen Teilnehmern eine Mappe mit Infomaterial zum Nationalpark und über den NABU.
Wir kommen gut durch, denn es ist kaum Verkehr (Wer ist auch schon bei dem Wetter unterwegs?) und sind eine halbe Stunde früher als geplant beim Nationalparktor Schleiden-Gemünd. Als wir aussteigen, freuen wir uns, dass es nur noch nieselt und wir gehen hinunter zum Fluss Urft. Dort steht eine großen Wandertafel mit dem Wegenetz und Herr Kilimann zeigt das heutige Exkursionsgebiet. Er erklärt, dass die großen Waldgebiete hier vor allem deshalb erhalten geblieben sind, weil das Gebiet lange militärisch genutzt wurde. In den Bäumen stecken so viele Granatsplitter, dass es für die Weiterverarbeitung wertlos ist.
Die Urft entspringt in der Nordeifel und mündet nach 50 km in die Rur. Hier in Gmünd ist das Ufer von dichtem Baumbewuchs umgeben, und der Fluss hat den Charakter eines breiten Gebirgsbaches mit vielen Felsbrocken im flachen, schnell fließenden Wasser. Hier wäre ein ideales Revier für eine Wasseramsel, doch leider können wir keinen dieser Bachbewohner entdecken. Lediglich ein paar Meisen und ein Zaunkönig huschen durch das Geäst der Bäume
Pünktlich um 10 Uhr erscheint Herr Erler, der Nationalpark-Ranger, der uns diesen Tag begleiten und führen wird. Er begrüßt uns freundlich und macht gleich ein paar Scherze zum „herrlichen“ Eifelwetter. Zuerst besuchen wir das Nationalparktor Gemünd. Es gibt mehrere solcher „Tore“, die keine Tore sind, sondern Informationszentren. Jedes hat einen anderen Aspekt des Nationalparks im Fokus. In Gemünd geht es um „Knorrige Eichen, bunte Spechte und spannende Waldgeschichte(n)". Wir schauen uns zuerst das Blockmodell der Nationalparkregion an, bei dem man mit Hilfe eines Computers Informationen zur Geografie des Gebietes abrufen kann. So erklärt uns Herr Erler u.a. an Hand dieses Modells, dass die Niederschläge in der Eifel recht hoch sind, aber ziemlich ungleich verteilt. Mit bis zu 1700 mm regnet es im Westen deutlich mehr als im Osten mit nur 600 mm.
Viel Spaß macht uns das Wald-Diorama, wo viele präparierte Waldtiere in ihrem typischen Lebensraum präsentiert werden. Drückt man auf einen der Knöpfe vor dem Schauglas, so leuchtet ein Lämpchen vor dem angewählten Tier auf und man hört seine Stimme. So lassen wir Buntspecht, Grünspecht, Kleiber und Rehbock „sprechen“.
Nachdem wir uns noch ein wenig über die ehemals in der Eifel bedeutende Köhlerwirtschaft informiert haben und einen gelungenen Film über den Nationalpark anschaut haben, zieht es uns aber wieder ins Freie. Welch eine Überraschung! ES REGNET NICHT MEHR!!! „Wenn Engel reisen!“, bemerkt ein Teilnehmer. Es scheint zwar nicht die Sonne, aber es ist trocken - und, was wir jetzt noch nicht wissen, es wird auch den ganzen Tag so bleiben.
Mit dem Bus geht es nur zur ehemaligen „NS-Ordensburg Vogelsang“. Herr Erler erzählt von der unrühmlichen Geschichte dieses Ortes. Hier wurden in der Nazi-Zeit die „Junker“ geschult: junge, gesunde, linientreue junge Männer - Nachwuchs für den Führungskader von Hitlers Partei. Wir staunen über die Ausmaße der Anlage, die von 1936 und 1939 genutzt wurde, und können kaum glauben, dass noch weitere, noch größere Gebäude geplant waren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Komplex dann von britischen und später von belgischen Militärstreitkräften genutzt. Das umliegende Gelände diente als Truppenübungsplatz; sogar ein Dorf wurde einbezogen und die Bewohner vertrieben. Erst Am 1. Januar 2006 – nach Abzug der Militärs - wurde die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ist nun Teil des Nationalparks Eifel, dem ersten in Nordrhein-Westfalen. Von der Burg haben wir eine guten Blick über die bewaldete Mittelgebirgslandschaft des Schutzgebietes.
Nun wollen wir aber los, unsere Wanderung beginnt. Sie führt teilweise durch den Kermeter-Wald, ein etwa 3300 ha geschlossenes Waldgebiet, teilweise Buchenbestände, teilweise Eichenwälder. Herr Erler erklärt uns unterwegs einiges über die Natur am Wegesrand, z.B. woran man eine Stieleiche erkennt, nämlich daran, dass die Frucht (die Eichel) an einem Stiel hängt.
Der Nationalparkwald wird vollständig sich selbst überlassen, Bäume sterben ab und das Totholz bietet dann vielen Tieren eine Lebensgrundlage. Nicht zuletzt deshalb ist der Spechtbestand sehr hoch, sogar der Mittelspecht kommt hier vor.
Leider können wir bei dem kühlen, feuchten Wetter keine der Mauereidechsen entdecken, die sich ansonsten gerne auf frei liegenden Schieferplatten in der Sonne aufwärmen. Auch Schmetterlinge und andere Insekten fliegen heute nicht. Doch wir erfreuen uns an den Blumen am Wegesrand – besonders schön blühen Glockenblumen in den Schieferfelsen. Gut mit den feuchten Bedingungen kommen die Nacktschnecken klar, wir sehen viele leuchtend orange gefärbte Exemplare. Auch finden wir etliche Weinbergschnecken.
Großwild gibt es im Nationalpark auch. Herr Erler hat uns präparierte Läufe von Reh, Rothirsch und Wildschwein mitgebracht. Er berichtet zudem, dass es recht viele Wildkatzen im Park gibt. Sie leben sehr heimlich, er kann uns aber dennoch ein paar Fotos von einer Katze zeigen, die in der Eifel aufgenommen wurden.
Wieder im Flusstal der Urft angekommen, sehen wir einen Eisvogel fliegen, der in den steilen Lehmwänden am Ufer ideale Brutplätze findet und im Fluss nach Fischchen und anderen Wassertieren jagt. Am Flussufer breitet sich das Indische Springkraut aus, eine eingeschleppte, verwilderte Pflanze, die wegen ihres üppigen Wachstums einheimische Pflanzen verdrängt. So freuen wir uns, dass wir auch noch das Mädesüß enddecken, das eigentlich für diesen Standort typisch ist.
Unsere Wanderung endet wieder in Gemünd, wo wir einige alte Fachwerkhäuser bestaunen, deren Wände ganz schief sind. Der Bus bringt uns nun zum Nationalparktor Rurberg. Direkt an der Rurtalsperre gelegen informiert es über die Gewässer der Region unter dem Thema „Lebensadern der Natur“.
Mit einer Schiffstour auf dem Rursee lassen wir bei Kaffee und Kuchen die Tour bei guter Stimmung ausklingen und machen mit dem Ranger schon Pläne für eine weitere Tour in die Eifel im nächsten Jahr – zur Narzissenblüte ins Perlbachtal und ins Hohe Venn
Übrigens: Als wir wieder im Ruhrgebiet sind, regnet es auch wieder
Text: Dr. Ulrike Wizisk
Bilder: Dr. Ulrike Wizisk und Hans-Peter Meßler
Sollten Sie interesse haben auch mal eine Bustour mitzumachen, wir haben noch ein paar Plätze frei in diesem Jahr.
Schauen Sie unter den Punkt Mitmachen nach.